Ein
Nano-Aquarium
einrichten

 

In 9 einfachen Schritten
von der Planung bis
zum Mini-Ökosystem

Bild: Brian Low, Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0 Generic

3. Reinigen, Aufstellen und Kontrolle

Wir haben uns endlich für ein Aquarium entschieden. Alles, was wir dafür brauchen, steht daheim. Jetzt würden wir am liebsten sofort mit dem Einrichten beginnen. Aber davor wollen wir noch kurz prüfen, ob alles funktioniert. Sicherheitshalber wird auch alles, was ins Becken kommt, vorher noch mit klarem Wasser gereinigt.

3.1 Reinigen

Das Reinigen des neuen Nano-Aquariums ist eine Vorsichtsmaßnahme. Eigentlich sollten das Becken und die Technik sauber und frei von giftigen Verunreinigungen sein. Schließlich werden sie von Firmen hergestellt, die auf Aquaristikzubehör spezialisiert sind. Die sollten wissen, was sie tun.

Meistens wird man also keine Probleme haben, wenn man auf das Reinigen des Aquariums vor der Inbetriebnahme verzichtet. Aber Vorsicht ist besser als Nachsicht, sagt man. Besser als tote Fische sowieso.

Wichtig für alle Reinigungsmaßnahme am Aquarium: Niemals Reinigungsmittel verwenden! Niemals. Auch nichts, das mit Reinigungsmitteln in Berührung gekommen ist. Wir verwenden nur klares Leitungswasser und einen sauberen Lappen, der bisher für keinen anderen Zweck verwendet wurde. Mikrofasertücher sind sehr gut geeignet. Es wäre zu schade, wenn man beim Entfernen von möglichen Giftstoffen erst recht solche ins Aquarium bringt.

Nano-Aquarien sind klein, darum kann man sie einfach in der Badewanne reinigen. Damit die Wanne nicht zerkratzt wird, legt man sie mit einem frischen Handtuch aus. Darauf kommt das Aquarium. Mit dem Tuschkopf nass machen und anschließend innen gründlich mit dem sauberen Lappen abreiben. Anschließend zur Seite drehen, gründlich mit klarem Wasser ausspülen und außen abtrocknen. Um das Glas an der Außenseiten gründlich zu trockenen, eignen sich zusammengeknüllte Zeitungsseiten ganz gut.

Heizstab, Filter, Thermometer, Dekorationsmaterial und alles andere, was ins Wasser kommt, kann man am unter fließendem Wasser mit dem sauberen Lappen abwischen.

Die Beleuchtung sollte man allerdings nicht unter fließendes Wasser halten. Aquarienbeleuchtungen sind zwar gegen Wasserspritzer geschützt, überstehen aber ein Eintauchen nicht immer unbeschadet. Die Lampe kommt sowieso nicht ins Wasser, daher muss man sie nicht unbedigt reinigen. Wer will, kann sie auch mit dem feuchten Lappen abwischen, das sollte reichen.

3.2 Aufstellen

Wenn alles gereinigt ist, können Aquarium und Zubehör getestet werden. Das macht man am besten an dem Aufstellplatz, an dem das Nano-Aquarium später auch bleiben soll. Dann kann man es nach einem erfolgreichen Test einfach dort stehen lassen.

Das Aquarium wird genauso aufgebaut, als wollte man es in Betrieb nehmen.

Das Becken wird auf die Unterlegematte gestellt. Die dient dazu, Spannungen im Glas durch ungleiches Aufliegen der Bodenscheibe zu verhindern. Solche Spannungen könnten nämlich zu Rissen im Becken führen. Eine Styroporplatte oder gar ein Stück Wellpappe würde denselben Zweck erfüllen. Aber in den meisten Komplettsets ist schon eine Matte in passender Größe dabei. Die sieht hübscher aus, isoliert halbwegs ordentlich gegen Wärmeverluste durch die Bodenscheibe – das hilft beim Energiesparen – und ist wasserfest. Also nehmen wir die.

Thermometer, Filter und Heizstab werden mit den Saugnäpfen im Becken befestigt. Die sollten so angebracht werden, dass sie bei gefülltem Becken vollständig untergetaucht sind. Der Filterauslauf sollte sich knapp unter der Wasseroberfläche befinden. Ist er darüber, wird die Wasseroberfäche zu sehr bewegt, was zum Austreiben von für die Pflanzen wichtigem CO2 führt. Liegt er zu tief, wird die Wasseroberfläche kaum noch bewegt und es kann sich später eine unansehnliche Kahmhaut bilden, ein Belag aus Mikroorganismen auf der Wasseroberfläche.

Wenn die Technik im Aquarium befestigt ist, kann man das Becken mit Wasser füllen. Und zwar so hoch, wie es später im Echtbetrieb auch befüllt werden soll. Bis wenige Zentimeter unter dem Rand also. So hoch wie möglich. So hoch, dass Filter und vor allem Heizstab vollständig untergetaucht sind, aber nicht so hoch, dass das Wasser überschwappt, wenn man mit den Händen im Becken arbeitet.

Schließlich werden Abdeckscheibe und Lampe montiert. Das ist meistens simpel und relativ selbsterklärend. Wenn nicht, hilft ein Blick in die Anleitung.

Wenn alles sitzt und man nicht mehr mit den Händen ins Becken greifen muss, werden die Elektrogeräte eingeschaltet. Wirklich erst dann. Das ist wichtig. Die Geräte sind wasserdicht und die Wahrscheinlichkeit eines Defekts ist gering. Aber wir wollen die Möglichkeit eines Stromschlags so weit wie möglich ausschließen. Denn das ist der schlimmste Unfall, der einem in diesem Hobby droht. Wasser leitet elektrischen Strom und ein Stromschlag durch defekte Aquariumgeräte kann tödlich sein. Darum:

Niemals, aber auch wirklich niemals ins Wasser fassen, wenn irgendein Gerät an der Leitung hängt oder gar eingeschaltet ist! Niemals, klar!?

In diesem Zusammenhang soll auch die Gefahr durch ungeschickt angebrachte Steckdosenleisten erwähnt werden. Beim Arbeiten am Aquarium kann es schon mal feucht werden in der Umgebung. Wenn dann Wasser auf die Steckdosenleiste plätschert, droht ein Kurzschluss oder schlimmeres. Daher ist es klug, die Steckdosenleiste so anzubringen, dass sie keine Wasserspritzer abbekommt.

3.3 Kontrolle

Genug der Warnungen. Die Technik ist montiert, das Aquarium ist mit Wasser gefüllt und alles wurde verkabelt und eingeschaltet.

Jetzt kann eine erste Kontrolle auf Defekte erfolgen. Ist das Aquarium dicht oder tritt irgendwo Wasser aus? Brummt der Filter leise vor sich hin und setzt das Wasser deutlich sichtbar in Bewegung? Ist die Kontrolleuchte des Heizstabs an? Leuchtet die Lampe und lassen sich, falls es sich um eine LED-Beleuchtung handelt, auch Spezialfunktionen wie beispielsweise das Nachtlicht einschalten? Gut.

Jetzt bleibt das Aquarium einen Tag lang so stehen. Kleine undichte Stellen kann man nämlich erst dann erkennen. Dann tritt zwar Feuchtigkeit aus, aber so wenig dass man es anfänglich gar nicht bemerkt. Aber nach einem Tag hat sich eine Pfütze gebildet.

Auch die Funktionsfähigkeit des Heizstabs kann man erst nach einem Tag wirklich beurteilen. Es dauert nämlich eine gewisse Zeit, bis das Wasser auf Temperatur gebracht ist. Kleine Abweichungen von der eingestellten Temperatur sind allerdings kein Problem. Dazu hat man das Thermometer. Dann justiert man die Temperatur einfach ein wenig nach, so lange, bis die Temperatur am Thermometer der gewünschten Wassertemperatur entspricht. Die Temperaturskala auf den meisten Regelheizern ist eher als Schätzwert zu verstehen.

Auch, dass die Leuchte nach einem Tag immer noch leuchtet und der Filter immer noch filtert, ist beruhigend. Wir können davon ausgehen, dass sie das noch lange Zeit tun werden.

Sollte irgendetwas nicht wie vorgesehen funktionieren, ist ein Umtausch angebracht. Hat man Glück, und das hat man meistens, passt aber alles. Dann wird es spannend. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Die Geräte werden wieder ausgeschaltet und abgesteckt. Jetzt geht es wirklich an das Einrichten des Nano-Aquariums.