Was im Komplettset alles fehlt

Da hat man sich also ein Nano-Aquarium-Komplettset geholt und würde am liebsten gleich loslegen. Aber halt! Fehlt da nicht noch was? Ja, da fehlt leider einiges. Denn so komplettt, wie der Name vermuten lässt, sind Komplettsets im Normalfall nicht. Zum Aquariumglück fehlt noch Offensichtliches wie etwa Kies und Pflanzen, aber auch weniger Offensichtliches wie Wassertests und eine Zeitschaltuhr.

Die folgenden Liste ist als Anregung gedacht und enthält Dinge, die für die überwiegende Mehrheit der Aquarianer sinnvoll sein sollten. Ganz klar, man braucht zwei Eimer und einen Schlauch – das ist die Grundausstattung für den Wasserwechsel. Auch der Kescher gehört zu den unverzichtbaren Aquarium-Basics und ohne Bodengrund werden höchstens Aufzuchts- und Quarantänebecken eingerichtet. Auf eine Zeitschaltuhr wird man auch kaum verzichten wollen. Falls man Lebenwesen aus tropischen Gewässern pflegt, sind Heizstab und Thermometer Pflicht. Auch Pflanzen wird man in den meisten Aquarien antreffen. Ob man für die allerdings Dünger und eine CO2-Anlage braucht, ist eine Stilfrage. Genauso ist Wasseraufbereiter zwar allgemein beliebt, aber es gibt auch Verächter. Holz oder Steine findet man zwar in den meisten Aquarien, es geht aber natürlich auch ohne. Wassertest geben Sicherheit, aber mit Feingefühl und Erfahrung kann man ein Becken auch ohne Mesusng der Wasserwerte pflegen. Und gerade in Nano-Aquarien kommen viele ohne Tiere aus, dann ist selbstverständlich auch kein Futter notwendig.


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Selbst bei einem sehr reichhaltig ausgestattetem Komplettset wie dem Dennerle Nano Cube muss man noch ein paar Sachen dazukaufen, bovor man durchstarten kann.


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Für den Wasserwechsel braucht man unbedingt zwei Eimer*, die für nichts anderes verwendet werden. So verhindert man, dass giftige Putzmittel oder Rückstände anderer Haushaltschemikalien ins Aquarienwasser gelangen.

Warum zwei? Weil man auf keinen Fall frisches Leitungswasser in das Aquarium gibt, sondern das Wasser zuerst 24 Stunden stehen lässt. So kann das darin gelöste Chlor entweichen, das für die Fische und Garnelen schädlich wäre. Außerdem erwärmt sich das Wasser dann auf Raumtemperatur. Im Vergleich zu frischem Leitungswasser ist der Temperaturunterschied zum Aquariumwasser nicht mehr so groß. Ein Eimer ist also mit „gereiftem“ Leitungswasser belegt, während man Aquariumwasser mit einem Schlauch in den anderen Eimer siphoniert.

Schlichte Baueimer reichen völlig aus und 12 Liter ist groß genug für ein Nano-Aquarium. Kleiner sollten sie aber nicht sein.


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Damit der Wasserwechsel klappt, ist natürlich noch einen Schlauch* nötig. Am besten ein transparenter – sollte der Schlauch einmal verstopft sein, hat das den Vorteil, dass man das Hindernis sehen kann. Ob grau, grün oder farblos ist Geschmackssache.

Zweieinhalb Meter sind eine gute Länge und etwa 15 Millimeter ein guter Durchmesser. Ist der Schlauch dünner, fließt weniger Wasser und der Wasserwechsel dauert länger. Ist er deutlich dicher, wird das Ansaugen zu anstrengend und man wirbelt zu viel Mulm auf.


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Natürlich kann man die Beleuchtung auch jeden Tag von Hand ein- und ausschalten. Aber auf die Dauer nervt das. Eine simple Zeitschaltuhr macht das Leben so viel einfacher. Außerdem tut die Regelmäßigkeit den Tieren und Pflanzen im Aquarium gut.

Für welches Modell man sich entscheidet, ist Geschmacksfrage. Digitale Zeitschaltuhren sind völlig lautlos und kommen auch bei einem Stromausdfall nicht aus dem Takt, mechanische sind einfacher zu handhaben und brauchen keine Batterien, dafür ticken sie hörbar und wenn der Strom ausfällt, bleiben sie stehen.


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Die meisten Komplettsets für Nano-Aquarien beinhalten keinen Heizstab*. Wenn man ohnehin nur Garnelen in einem beheizten Raum halten will, braucht man wirklich nicht unbedingt einen Heizer, das stimmt. Allerdings kann es wegen ihres geringen Wasservolumens gerade in Nano-Aquarien zu starken Temerpaturschwankungen kommen. Je nachdem, welche Tiere und Pflanzen man halten will und wo man das Becken aufstellt, kann es also sinnvoll sein, einen Heizstab nachzurüsten.

Beim Kauf eines Heizstabes kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Man sollte allerdings darauf achten, dass er regelbar ist. Gerade kleine Heizer für Nano-Aquarien sind das oft nicht. Eine kompakte Bauform ist sinnvoll und vergrößert den Spielraum bei der Platzierung. Bei der Wattzahl sollte man nicht übertreiben. Sie sollte irgendwo zwischen dem Beckenvolumen in Litern und der Hälfte des Beckenvolumens in Litern liegen. Für Nanoaquarium mit 20 Litern wäre also ein Heizstab mit 25 Watt passend.


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Mit einem Heizstab im Becken braucht man unbedingt auch ein Thermometer*. So kann man kontrollieren, ob der Heizer das Wasser wirklich auf die eingestellte Temperatur erwärmt und die Einstellung gegebenenfalls anpassen. Die Temperaturangaben auf den Einstellschrauben der meisten Regelheizer sind nämlich nicht sonderlich genau.

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Wenn man die Wasserwerte seine Leitungswassers kennt und ein wenig Erfahrung hat, könnte man ein Aquarium sozusagen auch im Blindflug – ohne Wassertests* – betreiben. Deutlich einfacher wird es aber, wenn man wenigstens die grundlgenden Wasserwerte kennt.

Aus dem ph-Wert und der KH kann man auch den CO2-Gehalt des Wassers berechnen. Bei neu eingerichteten Becken zeigen regelmäßige Nitrittests, wann der Nitritpeak vorüber ist und Fische somit gefahrlos eingesetzt werden können.

Nicht besonders empfehlenswert sind Teststeifen. Sie haben auch den Spitznamen „Ratestäbchen“. Es ist nämlich nicht einfach, mit ihnen genaue Testergebnisse zu bekommen. Tröpfchentests sind da schon exakter.


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Wer noch nie ein Aquarium mit CO2-Düngung hatte, wird überrascht sein, welchen Unterschied eine CO2-Anlage* für Wasserpflanzen macht. Selbst mit Bio-CO2 aus alkoholischer Gärung beginnen die Pflanzen zu sprießen und zu wuchern.

Mehr über die Vor- und Nachteile verschiedener Methoden der Kohlenstoffdioxiddüngung steht in dem Artikel über CO2 im Nano-Aquarium.


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Ein Kescher* gehört zur absoluten Grundausstattung für die Arbeit im Aquarium. Wenn im Nano-Komplettset keiner dabei ist, sollte man sich unbedingt einen besorgen. Man braucht ihn vor allem, um Fische einzufangen. Aber auch für lose Blätter, die im Wasser treiben, ist er nützlich.

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Manche Nano-Sets werden sogar mit Bodengrund* geliefert. In der Complete-Variante kommt der Nano Cube von Dennerle beispielsweise mit Garnelenkies und Nährboden.

Falls man sich ein Komplettset ohne Bodengrund zugelegt hat, muss man sich welchen besorgen. Eigentlich reicht feinkörniger Kies oder Sand, eine Schicht mit Nährboden braucht man nicht unbedingt. Falls man feststellt, dass einzelnen Pflanzen ohne Bodengrunddünger kümmern, kann man den später immer noch Düngekugeln* eingraben. Die Farbe des Bodengrunds ist Geschmackssache. Schwarz bringt allerdings die Farben der Fische und Garnelen besonders gut zur Geltung.


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In den meisten Aquarien kommt Dekomaterial wie Steine oder Holz* zum Einsatz. Diese Materialien kann man einerseits in der freien Natur sammeln, andererseits bietet der Fachhandel eine breite Auswahl an verschiedenen dekorativen Gegenständen für die Aquarieneinrichtung an. Bei diesen kann man sich sicher sein, dass sie für den Einsatz im Aquarium geeignet sind und keine Schadstoffe an das Wasser abgeben oder im Becken verfaulen.

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Darüber, ob man Wasseraufbereiter* im Aquarium braucht oder nicht, werden immer wieder erbitterte Diskussionen geführt. Natürlich braucht man sie nicht so notwedig, wie einem die Hersteller gerne einreden würden. Andererseits werden Wasseraufbereiter wie das „Flüssige Filtermedium“ von Easy Life täglich in tausenden von Aquarien eingesetzt und machen die Aquaristik ein wenig einfacher. Der Hauptbestandteil des Wasseraufbereiters von Easy Life sind Zeolithe, feinste Partikel, die Verunreingungen im Wasser binden und es sichtbar klären.

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Man könnte meinen, dass Wasserpflanzen sowieso durch die biologischen Abbauprozesse im Aquarium genug Nährstoffe erhalten und der zusätzliche Einsatz von Dünger* nicht nötig ist. Tatsächlich hilft kräftiger Pflanzenwuchs dabei, unerwünschte Stoffe im Wasser abzubauen. Da Pflanzen allerdings besser wachsen, wenn alle nötigen Nährstoffe in ausreichender Menge vorhanden sind, hilft Dünger den Pflanzen sogar, das Wasser sauber zu halten. Mit dem richtigen Dünger wird es einfacher, eine üppige Bepflanzung zu erreichen, die im Aquarium sozusagen als biologischer Filter funktioniert.

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Das Futter* sollte auf die gepflegeten Tiere abgestimmt sein. Der Handel bietet eine Vielzahl verschiedener Spezialfuttersorten für unterschiedliche Fische und Garnelen an, die sich in Größe, Form und Zusammensetzung teilweise stark unterscheiden. Für viele Fische ist Lebendfutter ein besonderer Leckerbissen, der ihre natürlichen Jagdinstinkte anspricht. Manche Fischarten, wie der im Nano-Aquarium beliebte Zwergblaubarsch Dario dario, fressen sogar ausschließlich Lebendfutter.

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Ein hübschen Unterwassergarten zu schaffen steht für viele beim Nano-Aquarium im Mittelpunkt. Eine Liste mit besonders kleinwüchsigen Pflanzen, die gut für das Nano-Aquarium geeignet sind, gibt’s im Artikel über Pflanzen im Nano-Aquarium.
Türkises Betta splendens Mänchen
Bild: Daniella Vereeken/Wikimedia Commons, Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0
In einem Nano-Aquarium lassen sich auch viele unterschiedliche Tiere halten. Der Klassiker sind Garnelen, aber auch Schnecken und sogar manche kleinbleibenden Fische sind eine gute Wahl.