Egal ob Sand oder Kies: Bodengrund fürs Aquarium sollte man waschen, bevor man ihn ins Becken füllt. Der Staub, der dem Bodengrund anhaftet, kann das Wasser im Aquarium nämlich ziemlich trüb werden lassen. Außerdem verringert man durch das Waschen die Gefahr, Schadstoffe ins Becken zu bringen. Manchmal findet man auch in Kies oder Sand, der extra für das Aquarium verkauft wird, größere Verunreinigungen wie grobe Steine oder Holzstücke. Diese kann man beim Waschen gleich aussortieren.
Wenn man das Waschen des Bodengrunds einmal vergisst, ist das allerdings auch nicht tragisch. Meistens passiert nichts Schlimmes, nur das Wasser im Aquarium ist anfangs sehr trübe. Die Schwebestoffe setzen sich aber mit der Zeit ab oder werden herausgefiltert. In so einem Fall sollte man in der Einfahrphase etwas öfter kontrollieren, ob noch genug Wasser durch den Filter fließen kann und das Filtermaterial reinigen, falls nötig.
Waschen muss man nur frischen Bodengrund bei der Neueinrichtung eines Beckens. Falls man einfach Bodengrund aus einem schon vorhandenen Becken verwendet, kann man ihn so lassen, wie er ist. Allerhöchstens einmal kurz durchspülen. Im Mulm, der sich mit der Zeit im Bodengrund abgesetzt hat, leben Bakterien und Mikroorganismen, die für das biologische Gleichgewicht des Aquariums wichtig sind. Mit gebrauchtem Bodengrund kann man unter Umständen sogar die Einfahrphase verkürzen.
Bloß nicht zu viel Reinlichkeit am Aquarienboden
Es soll Leute geben, die in regelmäßigen Abständen das ganze Aquarium ausräumen und den Bodengrund waschen oder erneuern. Das sollte man bei einem gut funktionierenden, eingefahrenen Aquarium allerdings auf keinen Fall machen! Damit schadet man sowohl den Pflanzen, die sich wieder neu verwurzeln müssen, als auch der Mikrofauna im Bodengrund. Im Prinzip ist das so, als würde man ein Aquarium wieder neu einfahren!
Für die regelmäßige Bodengrundpflege genügt es, ab und zu beim Wasserwechsel mit einem Schlauch oder einem Mulmsauger überschüssigen Mulm abzusaugen. Auch dabei sollte man nicht übertreiben! Bei Mulm handelt es sich im Prinzip um zusätzliche Filterfläche. Man sollte ihn nicht verkennen – Mulm ist nicht hässlicher Schmutz, sondern edle Patina, das Merkmal eines gut funktionierenden, biologisch aktiven Aquariums!
Mit diesem Nano-Mulmsauger von Dennerle kann man Mulm absaugen, ohne einen Mund voller Aquariumwasser zu riskieren.
Bodengrund waschen: So klappt es
Bei der geringen Menge an Bodengrund, die man für ein Nano-Aquarium braucht, können wir ihn einfach im Wasserwechsel-Eimer waschen. Also in einem der beiden Eimer, die nur für das Aquarium verwendet werden und niemals mit Putzmitteln oder ähnlichen fischschädlichen Substanzen in Berührung kommen.
Wir füllen den Eimer zu etwa einem Viertel mit Bodengrund, dann füllen wir ihn bis etwa eine Handbreit unter den Rand mit kaltem Leitungswasser auf. Einmal kräftig umrühren – zur Schonung der Hände am besten mit einem sauberen Holzstab – und das trübe Wasser vorsichtig abgießen, so dass der Bodengrund im Eimer bleibt. Das wiederholen wir so oft, bis sich kaum noch Trübungen im Wasser erkennen lassen. Den gewaschenen Bodengrund füllen wir vorsichtig, so das wir die Bodenscheibe nicht zerbrechen, in das Aquarium. Dann waschen wir die nächste Portion, so lange, bis genug Bodengrund im Becken ist.
Bei feinem Sand und oft auch bei Kies bleibt das Wasser nie ganz klar. Das ist nicht weiter tragisch. Wir geben uns einfach mit einer akzeptablen Resttrübung zufrieden. Nach ein paar Tagen verschwindet sie im Aquarium von alleine.
Mit dem trüben Wasser gießt man immer auch feinen Schlamm und Sand ab, die das Potential haben, Abflussrohre zu verstopfen. Das kann vor allem bei Abflüssen mit langen, waagrechten Passagen zum Problem werden. Wenn man die Möglichkeit hat, geht man also zum Waschen des Bodengrunds am besten ins Freie und schüttet das Schmutzwasser am Besten direkt in den Gully oder zur Not in die Wiese. Falls das nicht möglich ist, kann man das Schmutzwasser auch in die Toilette kippen. Der letzte Ausweg wäre schließlich, es in einen normalen Abfluss zu kippen, über den man ein feines Sieb (normale Abflussiebe sind nicht fein genug) oder ein durchlässiges Tuch gelegt hat.
Zum Schluss noch eine kleine Warnung: Bodengrundwaschen kann ganz schön anstrengend sein! Kies und Sand wiegt nicht wenig und manchmal sind ziemlich viele Durchgänge nötig, bis das Wasser halbwegs klar bleibt. Zum Glück richten wir nur ein kleines Nano-Aquarium ein!